Zuerst aber noch kurz ein Rückblick über unsere Safari durch den Formulardschungel vor der Abreise: aufgrund der Covid-Massnahmen mussten wir ein Visum beantragen, welches einerseits einen zweimaligen Gang zur japanischen Botschaft in Bern beinhaltete (mitzubringen eine schriftliche Einladung von Louise und zusätzlich ihr schriftliches Ehrenwort, dass sie uns bei Erkankung sofort in ärztliche Obhut, inkl. nachfolgender Quarantäne einweist). Ausserdem mussten wir das Familienbüchlein, unsere Pässe und einen ausgefüllten Fragebogen mitbringen. Darüber hinaus den Nachweis unserer Impfungen inkl. Booster.

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Nach erfolgreichem Visaantrag mussten wir noch 2 Apps installieren und unsere impf-QR-Codes uploaden und gleichzeitig das Contractracing aktivieren. 
Wenn dies alles ordnungsemäss vorbereitet wurde, war dann die Einreise nur noch eine Frage der Geduld im Tokyoer Flughafen Narita.

Da wir aber nach 13 Std Flug schon reichlich weichgekocht waren, ergaben wir uns ohne Klagen den Beamten und liessen uns durch die Mühlen der Kontrollen inkl. Fingerprint und Augenscreening mahlen.

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Am Freitag und Samstag regnet es phasenweise wie aus Kübeln - gepaart mit dem warmen Wetter waren wir schnell sowohl von Innen nach Aussen, wie auch von Aussen nach Innen pflotsch nass...

So genossen wir es denn Louisens Fotoausstellung in der kleinen Containergalerie zu besuchen und uns bei einem warmen Grüntee zu stärken.

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Dieses Foto (wie auch ander) ist auch ganz transparentem Stoff (Gaze) gedruckt und weht ganz leicht mit jedem kleinen Luftzug.

Abends trafen wir uns dann im Foreign Press Center Japan mit Jake Adelstein, einem guten Bekannten von Louise. Er ist Journalist und Autor, aktuell besonders bekannt durch das Buchs "Tokyo Vice", welches in 22 Sprachen übersetzt wurde und durch hbo als Serie verfilmt wurde. Buch und Film beinhalten seine Recherchearbeiten und Aufdeckung diverser Machenschaften der japanischen Mafia (Yakuza), welche sowohl zur Gefährdung seines Lebens als auch dasjenige seiner Familie führte (sehr spannend zu lesen und/oder zu sehen).

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Und nun zum Thema Tokyo und Wohnqualität

Kaum zu glauben, aber wahr: 

Tokyo ist eine Stadt, in welcher Rund 40 mio Menschen leben. An Arbeitstagen zu Stosszeiten wimmelt es in gewissen Bahnhöfe und Strassen nur so von Menschen. Der Bahnhof von Shinjuku, als einer der wichtigsten, bewältigt eine Menge von 3 mio Menschen pro Tag (!) mit etwa 200 Aus- bezw. Eingängen.

Auch die Stichstrassen und Hauptachsen sind stark befahren, allerdings dank Hybridfahrzeugen und Flüsterbelag, darüber hinaus ohne Hup- oder Beschleunigungslärm, insgesamt doch recht ruhig. - Kaum zweigt man in eine Querstrasse ab, befindet man sich in ganz ruhigen Wohnquartieren. 
Da es sozusagen keine öffentlichen Parkplätze gibt und schon gar keine kostenfreien, bewegen sich auf den Quartierstrassen einzig die Anwohnerautos und dies maximal zwei Mal am Tag. Falls man nicht wie die Meisten mit dém ÖV zur Arbeit fährt, nimmt man morgens das Auto und kehrt abends heim.

Wenn eine Person/Familie ein Auto besitzt muss sie zwingend einen Parkplatz vorweisen. So ist es sehr üblich, dass im Erdgeschoss das Auto den Raum neben dem Hauseingang einnimmt und die Wohnung erst im ersten Stock beginnt. 

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Dies ist das Haus in welchem Louise wohnt. Dies Strasse ist typisch für Japan - keine Autos auf der Strasse; weder parkierte noch fahrende. Somit sind also alle Strassen, ausser den Hauptachsen, Wohnstrassen. Toll, nicht?

Ein weiteres wichtiges Element ist, dass der ÖV, verglichen mit Frankreich, Deutschland und der Schweiz, sehr kostengünstig ist und der Arbeitgeber meist die Fahrkosten bezahlt.

Nebst der Ruhe im Quartier unterstützt auch die Bauordnung die Wohnlichkeit. Da zwischen jedem Haus ein Abstand von ca 70cm (ich werde die genaue Zahl noch eruieren) eingehalten werden muss, kann der Eigentümer im Rahmen der Bauordnung, welche die Ausnutzung und Höhe vorgibt, nach eigenen Vorstellungen bauen. Die unglaubliche Vielfalt an Häusern (keines gleicht dem Andern), vermittelt eine anregende Lebendingkeit und wirkt inspirierend. Zumindest empfinde ich dies so ;-)

 

für heute beende ich diesen Blog um in ein paar Tagen weiterzufahren.

 

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